Donnerstag, 27. Juni 2013

Ein kläffendes Geschenk

Am Wochenende steht eine Reise zu den Schwiegereltern an. Die beiden hatten vor ein paar Wochen Geburtstag. Ich mache (wenigstens einen Teil der) Geschenke gerne selbst, weshalb ich mal wieder zum Nähen kam.


Mein SchwiePa und die SchwieMa sind wahre Hundefans, sodass ich bei der Motivwahl keine größeren Probleme hatte ;) Und was gibt es besseres, als den eigenen Hund als Vorlage.

Den passenden "Untergrund" lieferte mir dann die Anleitung für Kissen mit Applikationen von sew4home. Das Umrechnen der Längenmaße von Inch auf Zentimeter war zum Glück kaum nötig, da ich mir selbst schon eine Größe von 40x40cm ausgesucht hatte.

Man braucht (außer dem üblichen Handwerkszeug) je Kissen:
ca.  90x42cm Stoff für die Hülle
ca. 20x20cm Stoff für das Motiv
ein Motiv (z.B. Foto)
einen kleinen Druckknopf

Ich druckte mir also ein Foto des "SchwieHundes" aus ;) schnappte mir einen möglichst dicken Filzstift und zeichnete die Umrisse nach.


Leider war der Kopf dann noch etwas zu klein, aber mit Einscannen und Ausdrucken wurde er schnell auf die richtige Größe gebracht.

Beim Stoff für die Kissenhülle habe ich mich für einen relativ dicken Baumwollstoff (ja mal wieder von IKEA ^^) mit dicken roten, bzw. grünen Querstreifen entschieden. Den Schattenriss des Hundekopfs habe ich aus einem weichen Filzstoff geschnitten, den ich noch vom Weihnachtsbasteln übrig hatte. 

Also: Zuschneiden je 42x42cm (Vorne) und 42x48cm (Hinten) aus grünem/rotem Streifenstoff und zweimal ca 20x20cm aus Filz für die Köpfe.

Dann die Köpfe ausgeschnitten und auf das (kleinere) Kissenvorderteil gelegt. Wahrscheinlich ist es klüger den Kopf mit der entsprechenden Folie aufzubügeln, aber aus Mangel an Material habe ich darauf verzichtet. (Wie das funktioniert hat Farbenmix sehr gut für ihre Fuchsapplikation erklärt.) Darum habe ich den Kopf mit mehreren Stecknadeln an der Kissenvorderseite festgesteck.

Anschließend habe ich meine Nähmaschine zu einem ziemlich breiten (Stichbreite) und kurzen (Stichlänge) Zickzackstich überredet, und den Filzstoff damit einmal umrundet. 

Dabei habe ich vor allem an den engen Rundungen langsam genäht, damit ich mit dem "Zurechtrücken" auch hinterher kam. An den spitzen Ecken (die definitiv keine Rundungen sind) habe ich die Maschine angehalten, wenn die Nadel gerade in der Arbeit steckte (oder mit dem Handrad nachgeholfen), den Fuß gelöst und die Arbeit passend gedreht. 

Nähe ich innere Ecken (roter Pfeil), so lasse ich die Nadel auf der Innenseite stecken (Applikation links, Hülle recht: die LINKE Seite). Ebenso umgekehrt bei äußeren Ecken (blauer Pfeil), dann lasse ich die Nadel auf der Außenseite stecken (Appl. links, Hülle rechts: die RECHTE Seite).


Nun war die Rückseite dran.
Ich schnitt das 42x46cm Stoffstück entlang der Streifen in zwei ungleiche Stücke (Merken welches die Schnittkanten sind!) Dann legte ich eine der Schnittkanten (grüner Streifen) ca. 1cm auf die linke Stoffseite um und bügelte sie in diese Lage. Danach das gleiche noch einmal, allerdings so, dass die erste Bügelkante (auf der linken Stoffseite) auf den Rand des Streifens (auf der rechten Stoffseite) trifft. Damit habe ich die Kante sozusagen "eingerollt". (Feststecken!)
Und nun alles mit einem einfachen Geradstich festgenäht.

Ebenso bin ich dann mit dem zweiten Schnittteil und seiner Kante verfahren. (Nur das es hier dann ein weißer Streifen war, den ich "zusammengerollt" habe.)
Durch diese Kanten wird es später möglich das Kissen in den Bezug zu stecken.

Um die Kissenhülle nun fertig zu stellen,  legte ich die Vorderseite mit der rechten Stoffseite nach oben vor mir auf den Tisch. 
Dann zuerst das längere der beiden Rückteile mit der linken Stoffseite nach oben (also die spätere Außenseite innen) und der umgenähten Schnittkante nach unten (zu mir) darauf. (Dabei so ausrichten, dass die unbearbeiteten Kanten auf die Kanten der Vorderseite treffen, und ein bisschen auf das Muster achten).
Das letzte (kleine) Teil mit umgenähter Schnittkante legte ich nun mit der rechten Stoffseite nach unten auf die beiden vorigen. Sobald auch dieses mit seinen unbearbeiteten Kanten an denen der Vorderseite ausgerichtet ist, sollten sich beide Rückseiten-Teile mit ihren umgenähten Kanten überschneiden. Feststecken!

Jetzt kann einmal im Geradstich um alle vier Außenkanten genäht werden. Dann nocheinmal im Zickzackstich rundherum zum Versäubern. Nach dem Wenden sollte die Naht der drei Stoffteile (links und rechts am Kissenbezug) so aussehen:


Fast fertig =)
Als ich testweise eine Füllung in das Kissen gestopft hatte, fiel mir auf, dass diese Öffnung irgendwie auseinander klafft. Deshalb habe ich spontan noch einen kleinen Druckknopf mittig angebracht (hier mal am roten Kissen).


Wenn man es einfacher haben will, kann man natürlich auch einfach den Bezug gleich als Kissen verwenden, indem man die Rückseite nicht zerschneidet, diese Öffnung weglässt, das Kissen direkt mit Füllwatte befüllt und anschließend komplett zunäht ;) 

Meine zwei Hübschen sehen jetzt so aus:


Nur die Füllung fehlt noch, dann hängen sie auch nicht mehr so rum ^^

Ein schönes Wochenende zusammen!

Samstag, 22. Juni 2013

Hilfsmittel für Leseratten und lange Fernsehabende



Die letzten Tage ist hier endlich mal der Sommer vorbei gekommen, nach dem ganzen Regenwetter vorher. Also habe ich die Sonne bei der Gartenarbeit genossen. Aber heute hat dann doch wieder die Nähmaschine gerufen ;)



Entstanden ist ein Nackenkissen, nach der Anleitung von sew4home , die auch ohne große Englischkenntnisse leicht zu nähen ist. Das Kissen kann aber, wie ich finde, noch viel mehr!
Es ist Nackenrolle und Buchstütze in einem, kann sogar (in meiner Variante) in der Badewanne und zum Füße hoch legen benutzt werden =)



 Ich hatte hier noch drei kleine (ca. A3) große Handtücher herum fliegen, sodass mein Nackenkissen nun eine kuschelig weiche Oberfläche hat.
Das Schnittmuster war etwas zu lang. Deshalb habe ich einfach in der Mitte der langen Seite einen Streifen herausgeschnitten, und dann die langen Außenseiten ein bisschen begradigt.

Es ging wirklich recht schnell, die drei Stoffstücke zu zuschneiden und aneinanderzunähen. Kurz hatte ich mir Sorgen wegen den drei zusammenstoßenden Stoffen an den Enden gemacht, aber auch das ließ sich problemlos bewerkstelligen =)


Weil mir die Aufhängeschlaufen der Handtücher zu schade zum wegschmeißen waren, habe ich sie kurzerhand an den Spitzen wieder mit fest genäht.

In der Mitte einer der langen Seiten habe ich eine Wende- und Füllöffnung gelassen. Beim nächsten Kissen werde ich so wohl so weit wie möglich nach außen verschieben, denn das befüllen mit Styropokügelchen war nicht so ganz einfach. Sie kullerten immer wieder in die Mitte und die nächsten passten nicht mehr hinein.

Durch die Kügelchen als Füllung und die Handtücher als Außenstoff, ist das Kissen auch fürs Wasser geeignet, denn es trocknet schnell, und saugt sich nicht mit Wasser voll.


Ausserdem eignet es sich durch seinen dreieckigen Querschnitt auch toll als Buchstütze, wo ich doch so eine Leseratte bin ;)
Ich werde jetzt zu einer Langzeitstudie über die Belastbarkeit des (Bücher-) Kissens aufbrechen ;)

Ein schönes Wochenende!

Mittwoch, 12. Juni 2013

Sum sum sum ö,))-

Endlich =)

Ihr kennt vielleicht diese süßen Babyfotos, auf denen die Kleinen als Schildkröte, Marienkäfer oder Biene verkleidet sind. Seit ich diese Bilder gesehen habe, dachte ich "Das kannst du auch!"

Hier also die Anleitung für ein Babyfoto-Bienenkostüm:

Eigentlich ist es ganz einfach, wenn man Häkeln kann. Wenn man nicht häkeln kann, dann ist das auch nicht schwer zu lernen, oder man bittet einfach jemanden, der es kann zu helfen ;)

Die Maße meines "Bienenbabys" waren:
Um den Po 41 cm
Um den Kopf 38 cm

Ich habe folgendes Material gebraucht:
Eine Häkelnadel Stärke 4
Zwei Wollknäule (1x schwarz, 1x gelb) je 50g, mit ca.87m Lauflänge, aus 100% Baumwolle
(Empfohlen wurden dafür Häkelnadeln zwischen 3.5 und 4.5)
Eine Nadel, um die Fühler mit einzelnen Fäden der schwarzen Wolle an die Mütze zu nähen

Es werden zwei Halbkugeln gehäkelt, abwechselnd in Schwarz und Gelb natürlich, eine für den Kopf und eine für den Po.

Beide werden mit einem "Magic Circle" begonnen, also einer Schlaufe (die man später festziehen kann) in die man 6 feste Maschen häkelt. Anschliessend zieht man die Schlaufe fest (das sollte funktionieren, wenn man an dem Ende des Fadens zieht, an dem NICHT das Wollknäul hängt ^^).



Eine Schlaufe ... mit 6 festen Maschen ... und festgezogen

Für den Stachel am Bienenpo häkelt ihr jetzt einfach ein Paar Runden feste Maschen in diese 6 Maschen, rundherum, bis der Stachel lang genug ist (bei mir etwas kürzer als ein Zeigefinger).
Für die Bienenmütze, und auch wenn der Stachel die richtige länge hat, macht ihr einfach mit dem nächsten Schritt weiter.

Meine Halbkugeln sind meistens Sechsecke. Die zentrale Zahl ist also die 6:
Jetzt werden in alle festen Maschen (also 6 mal) zwei feste Maschen gehäkelt (insgesamt 12)
Das war die zweite Runde.
=> Jede Seite des Sechseck hat jetzt 2 Maschen

Die dritte Runde:
6x: eine feste Masche (in eine feste Masche) und dann zwei feste Maschen in die (nächste) gleiche Masche häkeln (insgesamt 18)
=> Jede Seite des Sechseck hat jetzt 3 Maschen

In der vierten Runde kann man schon das "Muster" erkennen:
6x: zwei feste Maschen und dann zwei feste Maschen in die gleiche Masche häkeln (insgesamt 24)
=> Jede Seite hat 4 Maschen

So folgt die sechste Runde der fünften (drei feste Maschen und zwei in die gleiche...) und so weiter, nur nicht vergessen, ab und zu die Farbe zu wechseln!

Der Farbwechsel



Will ich von der letzten Runde mit gelber Wolle auf die nächte Runde mit schwarzer Wolle wechseln, so ziehe ich durch meine gelbe Schlaufe einfach eine neue schwarze. Wenn ich nach einem Stückchen Häkeln dann den gelben Faden ein bisschen straff ziehe, ist von dem Übergang nicht mehr viel zu sehen. Ein bisschen aufpassen müsst ihr dann, wenn ihr die nächste Masche über die mit dem Farbwechsel setzt. Hier wird nur die NEUE schwarze Masche (schwarzer Pfeil) benutzt, nicht diese kleine halbe Gelbe (gelber Pfeil).



Der Vorteil, wie ich finde, liegt darin, dass ich die Wolle nicht durchschneiden und verknoten und wieder durchschneiden und verknoten und wieder ... Ihr wisst was ich meine ;)
Von Innen kann man dann zwar die Fäden sehen, wie sie von einem schwarzen Streifen zum nächsten liegen, aber wer wird denn die Mütze/den Po links herum fotografieren ^^
Wichtig ist hier nur: Der Übergang von Schwarz zu Gelb (und umgekehrt) sollte immer an der gleichen Stelle der Runden erfolgen. Ich mache das z.B. grundsätzlich am Ende der letzten, bzw. Anfang der nächsten Runde.

Dieses Farben- und Rundenspiel erstreckt sich nun für beide "Kugeln" bis zur 12ten Runde.
(Runde 12 heisst 6x 10 feste Maschen und dann zwei feste Maschen in die gleiche Masche häkeln
=> Jede Seite hat 12 Maschen, gesamt 72 Maschen)

Ist die 12te abgeschlossen, folgt eine Runde ohne doppelte Maschen, also jede feste Masche der letzen Runde bekommt wieder eine feste Masche angehäkelt (Runde 13).

Jetzt trennen sich die Wege von Mütze und Bienenpo:

Die Mütze wird einfach fortgesetzt, immer mit Farbwechsel und ohne dass die Maschen mehr als 72 pro Runde werden. Meine Mütze hat insgesamt 24 Runden und liegt glatt. Man könnte aber auch noch ein paar Runden mehr machen um den Rand einzurollen oder umzuschlagen.

Der Bienenpo bekommt in Runde 14 nochmal an jeder "Ecke" eine Masche dazu:
6x 11 feste Maschen und dann zwei feste Maschen in die gleiche Masche häkeln (78 Maschen)
Die Runden 15 bis 21 werden dann einfach ohne Zunahme gehäkelt, d.h. die Anzahl der Maschen bleibt die ganze Zeit gleich.

Wenn die Fäden (nicht zu kurz) abgeschnitten und verknotet sind, könnt ihr sie einfach verstecken, indem ihr Mütze bzw. Po auf links wendet und mit der Häkelnadel den Faden durch ein paar der Maschen zieht. Dann einfach noch einmal passend abschneiden.

Was uns nun noch fehlt zum fertigen Bienenkostüm sind die Fühler.
Dazu habe ich mit schwarzer Wolle einen Magic Circel mit 6 festen Maschen gehäkelt (wie oben). Auch die zweite Runde mit je zwei festen Maschen in eine feste Masche der ersten Runde wird genauso gemacht. Dann eine Runde eins-zu-eins, also ohne Zunahme. Und nun eine Runde mit Abnahme, das geht so:

Man häkelt zwei Maschen der vorigen Runde zusammen, indem man nicht nur durch eine Masche sticht und eine Schlaufe auf die Nadel legt, sondern das auch für die zweite Masche tut, so dass drei Schlaufen auf der Nadel liegen, durch die man im zweiten Schritt eine einzelne Schlaufe zieht.

Danach habt ihr wieder 6 feste Maschen, die ihr rundherum häkelt, bis die Fühler die richtige Länge haben. Ihr könnt etwas Füllwatte in die Kullern ganz oben an den Fühlern stecken, um sie etwas zu stabilisieren.

Abschliessend müssen die Fühler nur noch an die Mütze angenäht werden.

Viel Spaß dabei =) und ich freue mich immer über Fotos von fertigen Werken!

Falls ihr Fragen zur Anleitung, oder Probleme mit der Umsetzun habt, dann schreibt mir einfach! Ich helfe gerne weiter =)

Mittwoch, 5. Juni 2013

Der Froschkönig in Jeans

Heute möchte ich euch eine Schultertasche vorstellen.

Genäht habe ich sie als Geburtstagsgeschenk für eine Freundin, für die Frösche so eine Art zweites Sternzeichen sind ;)


Irgendwie arbeite ich gerne mit Jeans-Stoff. Erstmal ist er fast unbegrenzt vorhanden (ich sammle eigentlich schon länger für ein Großprojekt, aber dazu später mehr;) ) und dann scheint er mir für Alltags-Gebrauchs-Gegenstände auch ausdauernd genug.

Die Anleitung ist von Verflixt&Zugenäht, und mit ein bisschen Mitdenken super nach zu nähen =D

Ich habe es ein wenig abgeändert: Anstatt einen Schulterriemen aus dem Außenstoff zu nähen, habe ich (passend zur Jeans) einen Gürtel genommen. Er hat zwei so Ringe, durch die man den Gürtel einmal hin, einmal her, befestigt und die eignen sich prima, um die Länge des Schulterriemens anzupassen!
Eine zweite Änderung habe ich an der Vorderseite der Tasche, unter der Frontklappe, vorgenommen. hier habe ich eine ausgeschnittene Hosentasche aufgenäht, als kleines Fach für Dinge, an die man schnell mal ran muss. Sie hat die perfekte Größe für ein Päckchen Taschentücher =)
Und ja, auch die rote Innenseite der Klappe ist Jeans ;)


(Ich habe die kleine Tasche mit einem Geradstich angenäht, jetzt im Nachhinein würde ich eher einen Zickzackstich wählen, in der Hoffnung, dass es nicht ausfranst...)

Wegen der schon erwähnten Vorliebe meiner Freundin für Frösche, habe ich die Front der Tasche (vor dem Zusammennähen) mit einem Frosch-Motiv bedruckt. Dazu habe ich das Motiv auf eine Buchbindefolie übertragen, ausgeschnitten und anschließend auf den Stoff geklebt (als Negativ, also überall dort Folie wo KEINE Farbe hinsoll;) ). Dann habe ich mit einem kleinen Stück Schwamm die Stofffarbe aufgetupft.



Zum Schluss (nach dem Zusammennähen) hat der Froschkönig noch seine verdiente Krone aufgestickt bekommen, außerdem ein umwerfendes Lächeln, und zwei helle Knopfaugen.

Mein Fazit: eine Anleitung für geübte Anfänger, mit viel Spielraum zum Individualisieren =)


Sonntag, 2. Juni 2013

Nie genug Taschen...

Es gibt ja angeblich Dinge, von denen eine Frau nie genug haben kann. Laut Vorurteilen sollen da ja auch Taschen dazu gehören ;)

Allerdings möchte ich den Horizont von denen, die jetzt nur an Handtaschen denken, doch etwas erweitern. Ich zum Beispiel habe nur eine einzige Handtasche (jedenfalls nur eine die ich wirklich benutze ;) )
Aber wenn es um kleinere Taschen geht... Kosmetiktasche, Waschtasche, Erste-Hilfe-Täschchen, ... ja da möchte ich genaue Zahlen lieber verweigern =)

Irgendwie fällt es mir mit solchen Täschchen viel leichter, Ordnung in meinen Krims-Krams zu bringen, und: ich muss nur ein Ding greifen, um eine ganze Abteilung von Utensilien mitzunehmen =)



Aus diesen Gedankengängen heraus habe ich für meine Mutti zum Muttertag eben eine solche Tasche genäht. Dazu habe ich die Anleitung von Nadelschnegge genutzt, die ich sehr schön, schlicht und praktisch finde.

Da ich für den Außenstoff einen relativ dicken und festen Stoff von IKEA gewählt habe, habe ich auf das Vlies verzichtet. Der Innenstoff ist ein Baumwoll-Gardienenstoff ebenfalls von IKEA.
Den Reißverschluss habe ich aus einem Rucksack heraus getrennt, dessen Stoff sich auflöst (-.-), der aber sonst noch viel zu schade zum einfach-so-wegwerfen ist.

Weil mir die grünen Streifen alleine dann doch zu schlicht wurden, habe ich mir aus Filzresten ein Kleeblatt (natürlich 4-blättrig) geschnitten, und jedes Blatt einzeln mit einer Naht durch die Mitte außen an der Tasche befestigt. Zum Schluss noch ein kleiner Schildkrötenknopf drauf, und schon gibt es eine schicke Vorderseite ;)



Ja und die Mutti hat sich sehr gefreut und gleich noch ein passendes, etwas kleineres Täschchen bestellt. Dazu werde ich wohl Nadelschnegges tolles Muster einfach etwas einschrumpfen ;)

Die "Kleiner-Bruder-Grill-Tasche"

Protagonisten:

- der kleine Geburtstagsbruder (der schon lange größer ist als ich)
- ein echter Thüringer Grill (für die Original Thüringer)
- zwei bis drei Jeans (die aus dem einen oder anderen Grund ausgedient haben)

Durchführung:

Der Grill war bestellt, ein handliches Teil mit 30x30cm Nutzfläche, doch irgendetwas fehlte mir. Etwas persönliches, individuelles und einmaliges. Man hat ja so seine Ansprüche ;)
Beim Betrachten der Verpackung fragte ich mich, wie man dieses Metallgerät eigentlich transportieren sollte... Also schnell Maß genommen und losgelegt. Jeans, klar, weil robust und meist doch auch ausdauernd. Und wenn man die richtigen Stücken benutzt sogar ziemlich hübsch und praktisch.


Die Tasche hat ungefähr die Maße 35x45x20cm, es passt also der Grill (noch im Karton), ein kleiner Sack Kohle und die eine oder andere Flasche hinein.

Schritt eins: die Hose an den Seitennähten auftrennen. Das ging recht fix, mit einem Nahttrenner und etwas Gewalt.  Aber Achtung mit den Vordertaschen! Die wollte ich unbedingt behalten =) Anschließend musste die wohlgerundete Hose platt gemacht werden. Also habe ich den hinteren Teil links platt auf den Tisch gelegt und mir alles Überflüssige so zu einer Falte gelegt, dass ich sie gut entlang der Originalnaht abnähen konnte. Ich finde das ist mir gut gelungen =) man sieht sie nur, wenn man genau hinschaut. Anschließend den unteren Rand begradigt, knapp unter den Taschen mit etwas Nahtzugabe, damit ich nach her nicht die Taschen unten mit einnähe. Und dann noch einmal Abnähen und Begradigen des Vorderteils.

Schritt zwei: den Mittelteil zusammenfügen. Eigentlich war der Mittelteil als Rechteck 90x45cm* geplant, allerdings hatte ich das nicht am Stück. Also trennte ich kurzentschlossen noch ein Hosenbein auf (von einer anderen Hose...),ließ aber eine von den zwei Nähten bestehen. Dann Schnitt ich es in ein 45cm breites Rechteck der Länge, die mir noch zu den 90cm* fehlte (abzüglich Vorder- und Hinterteil der ersten Hose).

Schritt drei. die Seitenteile. Dafür musste die dritte Hose dran glauben, diesmal eine schwarze. Eines der Beine wurde geopfert, um zwei Seitenteile 20x35cm* zu zuschneiden.

(*Bei allen Schnittteilen habe ich beim Zuschneiden ca 1,5cm als Nahtzugabe dazu addiert. Auch am oberen Rand der Seitenteile, um sie nach innen um zuschlagen und eine saubere Kante zu bekommen. Nur Vorder- und Rückteil der ersten Hose, mit den Taschen, haben nach oben keine Nahtzugabe, da sie ja bereits eine saubere Oberkante haben.)

Nun zuerst Vorderteil, blaues Hosenbein und Rückteil zusammen genäht (versäumen!), anschließend die Mitten der zwei langen Seiten markiert und an die Mitte einer kurzen Seite je eines Seitenteils gesteckt. Dann die Seitenteile von der Mittelmarkierung aus mit Nadeln bis fast zur oberen Kante an den Mittelteil gesteckt. Ein bisschen Platz habe ich oben gelassen, damit ich die überstehende Kante des Seitenteils in passender Länge zum Mittelteil umnähen konnte. Als das erledigt war, habe ich die Seitenteile komplett festgenäht. Zu Sicherheit mit einer doppelten Naht, wer weiss was die Tasche alles aushalten muss ;) Ach ja und das Versäumen nicht vergessen.

Das besondere Highlight für mich: die Henkel! Vier Karabinerhaken die ich auf zwei ca. 5cm breiten Jeansstreifen aufgefädelt habe (ich habe meine einfach gelassen und mit kontrastfarbenem Garn versäumt, man kann sie aber bestimmt auch doppelt nähen und wenden). Diese Haken habe ich einfach in die Gürtellaschen von Vorder- und Hinterteil gehakt, und schon war die Tasche gebrauchsfertig =)

Zuletzt habe ich an den hinteren Hosentaschen noch Druckknöpfe angebracht, damit, was auch immer in diesen Taschen reist, nicht einfach verschwindet.

Ich bin ziemlich stolz auf meine "Kleiner-Bruder-Grill-Tasche" und hoffe er freut sich anständig, wenn er sie zu sehen bekommt ;)

Samstag, 1. Juni 2013

Pucksack mit Flügeln

Ich liebe es, wenn praktische Dinge auch noch schön aussehen. Deshalb konnte ich das (bestellte) Pucktuch für meine beste-Freundin-Mutti auch nicht einfach aus nur einem Stück Stoff machen.
Also habe ich das (Papier-) Schnittmuster von "Wer-hat-die-Schere" so zerschnitten, das für die Seitenteile der Eindruck entsteht, es seien Flügel. Eine tolle Möglichkeit passende Stoffreste zu verwerten =) Die Flügel gehen dabei nicht durchgängig über den Rücken, sondern ragen als flache Halbkreise nur ein klein bisschen auf den Rücken.

 Ich habe für den gesamten Außenteil Baumwollstoffe benutzt, der Rote ist ein etwas derberer von IKEA, und für das Innenfutter habe ich eine Fleece-Decke zerschnitten. Deshalb habe ich auch auf eine Unterfütterung mit Vlies o.ä. verzichtet, so war es mir füllig genug.

Nachdem ich Außenstoff und Innenfutter zusammen genäht, gewendet und die Wendeöffnung geschlossen hatte, habe ich die Kante, an der Außen- und Innenstoff direkt aufeinander treffen nocheinmal umnäht. So liegt das Innenfutter besser im Pucksack. (Auf dem Foto gibt es diese Naht noch nicht, und man kann sehen, wie sich die Nähte aufplustern ;) )

Im Praxistest hat sich dann ergeben, dass der Sack ziemlich groß geraten ist ;) Es würde sich also anbieten, z.B. etwas Klettverschluss oder ein paar Druckknöpfe anzubringen, um den unteren Teil des Sacks bei Bedarf nach vorn (oder hinten?) umschlagen zu können.

Welche Formen habt ihr ausprobiert? Und wie sind eure Erfahrungen?