Sonntag, 29. September 2013

Palmen, Venceremos und Cuba Libre

" Wir werden siegen, 
irgendwann einmal!
Wir können warten bis zum allerletzten Tag.
Wir werden siegen 
irgendwann einmal!
Venceremos, es wird ein langer Kampf!"
(Venceremos von den Toten Hosen)

Ich finde, das trifft es ganz gut... Meine Urlaubsreise hat mich nach Kuba geführt, und ich war sehr beeindruckt von diesem Land und seinen Menschen! 
Doch zuerst ein paar Eindrücke =)

Auf ins Unbekannte!

Aufgrund des Artenschutzes durfte ich diese Muschel nicht einführen =)

Ringelschwanz- und Glattschwanzgeckos ^^

Ca. 50m Königspalme - Nationalbaum Kubas

Das noch aus Kolonialzeiten stammende Dächermeer Trinidads

Der Kirchturm in Trinidad...

...und 50m weiter die dazugehörige Kirche

Die angeblich Heimstadt von Don Quichote - natürlich ein Restaurant
Und jetzt noch ein bisschen Text ;)
Nach europäischem Maßstab sind die Cubaneros arm. Aber das heißt nicht, dass sie unglücklich sind, denn allen Nachbarn geht es genauso. 
Sie könnten (meiner Meinung nach berechtigt) die ganze Zeit auf die USA schimpfen . die ja gegen Kuba ein Handelsembargo verhängt hat. Aber nein: sie sind stolz darauf! Stolz diese Zeit überstanden - und irgendwie auch wiederstanden - zu haben.
Die Städte sind voller toller Architektur, doch es fehlt das Geld (und wenn nicht das, dann das Baumaterial) um sie in Stand zu halten. Das Material das zu haben ist wird logischerweise für die bewohnten Häuser genutzt!
Alles was nicht in Kuba oder den südamerikanischen Nachbarländern produziert werden kann, muss entweder sehr teuer eingeführt werden, oder es gibt es gar nicht.
Wenn man als Tourist nach Kuba kommt, ist man nach kubanischen Maßstäben reich. Deshalb ist es fast die Regel, dass gut ausgebildete Menschen (Schule bis 9te Klasse ist Pflicht, Studieren ist kostenlos) als Touristenführer/innen, Busfahrer/innen und Kellner/innen arbeiten. Der Grund dafür ist, dass man durch Trinkgelder sein Monatsgehalt um mehr als das dreifache vervielfältigen kann. Kubanische Gehälter richten sich nicht nach Angebot und Nachfrage, sondern sind nach Ausbildungsstand festgesetzt, dadurch ist es möglich, dass ein Kellner mit Trinkgeld (deutlich) mehr verdient, als ein praktizierender Rechtsanwalt oder Arzt.
Außerdem stellt das Trinkgeld eine Form der begehrten Touristenwährung CUC dar (Peso convertible). Die ist deshalb so begehrt, weil man bestimmte Dinge nur in CUC bezahlen kann, beispielsweise Benzin (1l kostet 1 CUC, also ca. 80 Eurocent).
Aber so arm die Menschen auch sind, z.B. durch staatliche Wohnungen und Lebensmittelkarten ist für jeden eine Grundversorgung da. Man wird von den 5kg Reis im Monat wohl nicht satt, aber man verhungert auch nicht... Ich habe auch keine Slums gesehen, wie in Städten anderer armer Länder. Jedes Haus konnte auch als solches bezeichnet werden, aus Stein gebaut und mit einem ordentlichen Dach!
Eine (für mich) positive Nebenwirkung ist aber, dass alles - Rohstoffe, Gegenstände, Arbeits- und Haustiere - sehr hoch geschätzt werden. Mir ist das besonders bei den Kutschen, um die man als Tourist nicht herum kommt, aufgefallen. Das Geschirr der Kutschpferde wirkt selbstgemacht. Einmal hatte ich sogar den Eindruck, die runden Metallverzierungen auf dem Leder waren einmal Kornkorken ^^. Und egal wie abenteuerlich das Geschirr auch aussieht, z.B. mit Wäscheleinen und Gürtelschnallen: Jedes Teil, das auch nur scheuern KÖNNTE, ist mit Schaumstoff oder Fell oder irgendwas gepolstert! Außerdem waren die Pferde durchweg in einem besseren Pflegezustand, als beispielsweise die Pferde, die einen bis vor kurzem noch in Ahlbeck auf Usedom auf dem Weg zum Polenmarkt abgeholt haben.
 Auch wenn es auf den ersten Blick in manchen Ecken dreckig wirkt, habe ich doch keinen Müll gesehen. Alles wird irgendwie recycled oder aufgehoben. Das führt manchmal zu merkwürdigen Vorgärten, die mehr wie ein Wertstoffhof aussehen ^^

Also irgendwie ein sehr beeindruckendes und widersprüchliches Land, dass man auf keinen Fall innerhalb von einem Zwei-Wochen-Aufenthalt in einem Touristenreservat kennen lernen kann!!

(Natürlich spiegelt dieser Artikel meine Erfahrung und meine Meinung wieder, die wie ja schon erwähnt, auf einem 2 Wochen währenden Urlaub beruht. Mir ist vollkommen klar, dass man sich in dieser Zeit kein umfassendes Bild von einem Land, den Menschen und ihrer Lebensweise machen kann. Aber feststellen, dass es ein faszinierendes und interessantes Land ist, das konnte ich ^^)

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